Meine Wikinger

Sonntag, 29. Juni 2014

Diorama: Umladen mit dem Bockkran

Vor einigen Wochen stieß ich in einem Trödelladen auf den Märklin Metallbaukasten 1 sowie das Ergänzungsset 1a, beides aus den 1930er Jahren. Mit einigen Spielspuren und sicherlich nicht mehr original bestückt eignet er sich noch gut um ein bisschen Zubehör für Wiking-Modelle zu basteln. Auch früher gab es sicher das ein oder andere Kinderzimmer in dem beides vorhanden war. Märklin selber warb mit der Möglichkeit, mit dem Metallbaukasten Brücken und Auffahrten für die Modelleisenbahn zu bauen.

Inspiriert durch diese Szene, die ich auf einer mit alten Materialien gebauten Modellbahnanlage fotografieren konnte, entstand als erstes Metallbauwerk ein Ladekran. Das Seil musste ich ersetzen, alle anderen Teile fanden sich in den beiden Kästen und ergaben noch ein paar Versuchen einen stationären Bockkran mit beweglicher Laufkatze und einer Handkurbel für das Seil.

Langsam schiebt die Dampflok (PIKO) den flachen Güterwagen (Märklin) unter den Bockkran (Märklin metall). Die Lok ist vielleicht etwas überdimensioniert, aber eine andere war gerade nicht verfügbar und der beladene Wagen ist schwer. Ein Bahnmitarbeiter (Wiking) weist den Lokführer per Handzeichen ein.
Während der Kranhaken in Position gebracht wird, trifft der White Tieflader ein, der zwei der Räder übernehmen soll.
Der Fahrer des LKW bespricht den Ablauf mit einem Bahnmitarbeiter. Dessen Kollege hängt im Hintergrund das erste Rad an den Kranhaken.
Langsam schwebt das schwere Stahlrad auf den Auflieger hinab. Der Fahrer kann nur zuschauen, wie der Kranführer eingewiesen wird.
Von oben hat der Kranführer einen guten Überblick und keine Probleme die Ladung korrekt zu positionieren.
Als das zweite Rad vom Güterwagen gehoben wird, kommt der zweite Tieflader dazu. Auch ein White, allerdings ein etwas älteres Modell.
Die Fahrer begrüßen sich und können sich kurz unterhalten, für die Beladung sind andere zuständig.
Der erste Tieflader ist fertig beladen und fährt davon. Während im Hintergrund der Güterwagen neu positioniert wird, erklärt der Bahmitarbeiter dem Fahrer des zweiten White, dass auch er sich für das zweite Rad wird  neu positionieren müssen. Ironischerweise fehlen dem Kran genau diese vier Räder, um den Umladevorgang einfacher zu gestalten.
Nach diesen Erläuterungen schauen beide zu, wie das nächste Rad vom Kran nach oben gezogen wird.
Das vorletzte Rad wird auf den Tieflader geladen, wie üblich gibt ein Mitarbeiter dem Kranführer die nötigen Anweisungen.
Um das letzte Rad umzuladen müssen beide Fahrzeuge wieder neu positioniert werden.
Das letzte Rad wird entladen, hier mal etwas näher betrachtet.
Während sein Kollege noch aufpassen muss, kann sich der andere Bahnmitarbeiter mit dem LKW-Fahrer unterhalten, seine Arbeit ist getan.
Schließlich ist auch sein Kollege fertig. Der Tieflader fährt davon und auch die Dampflok setzt sich wieder in Bewegung. Wären diese Räder am Kran montiert, wäre die Arbeit wesentlich einfacher, da sind sich beide Bahnmitarbeiter einig.

Sonntag, 4. Mai 2014

Modellvergleich: Wiking, Lego und Märklin

Nach dem Modellvergleich zwischen Wiking und eko gibt es hier nun weitere Vergleiche zwischen Modellen von Wiking und anderen Herstellern. Dies sind Lego und Märklin, zwei Marktbegleitern, deren Programm-Schwerpunkte (inzwischen) woanders liegen und bei denen die Modellautos nur eines von vielen Produkten waren. In diesen Fällen handelt es sich jeweils um eigenständige Modelle, es wurde zwar das gleiche Vorbild nachgebildet, eine Anlehnung an das Wiking-Modell ist jedoch nicht zu erkennen. Trotzdem ist die unterschiedliche Umsetzung einen Blick wert. Ein Klick vergrößert die Bilder.

Ford 12M "Weltkugel"

Nachdem Märklin nach dem Krieg kurzzeitig auch ein eigenes Sortiment an Kunststoff-Modellautos anbot, wurden diese später nur noch als Ladegut auf den eigenen Eisenbahnwagen genutzt. Übrig blieben dabei vom ursprünglichen Programm nur ein Ford 12M "Weltkugel", ein Mercedes-LKW, sowie später noch ein verglaster Ford 20M. Die Modelle sind ähnlich den Wiking-Drahtachsern gestaltet.

Da das Märklin-Modell kein Chassis besitzt, ist die Stoßstange Teil der Karosserie. Die graue Bemalung der Scheiben ist original, vielleicht sogar eine bessere Scheibenimitation als die Silberung bei Wiking.
Das Heck ist völlig unterschiedlich gestaltet, wobei Wiking dem Original näher kommt. Die Stoßstange sitzt bei Märklin zu hoch, die Heckflossen sind größer. Dafür sind die Rückleuchten detaillierter dargestellt.
Die Seitenlinie des Märklin-Modells ist flacher als die des Wiking-Modells. Auffallend ist der unterschiedliche Abstand zwischen der seitlichen Zierlinie und der unteren Türkante.
Die Front des Wiking-Modells wird durch die dortige Formenkante leider etwas verfremdet. Weltkugel, Kühlergrill und Stoßstange sind bei Märklin wesentlich detaillierter dargestellt.

Mercedes 220 S "Heckflosse"

Lego bot früher ähnlich wie Wiking eine komplette Spielwelt an, dazu gehörten, Straßenpläne, Verkehrsschilder, Bäume, Lampen und weiteres Zubehör. Dazu natürlich die Legosteine mit passenden Fenstern und Türen um Häuser zu bauen und schließlich natürlich auch Autos.
Einen kleinen Eindruck dieser Spielwelt kann man hier gewinnen.

Der Mercedes 220 S von Lego ist etwas größer als sein Wiking Pendant und liegt wesentlich tiefer. Auf einen Mercedes-Stern wurde verzichtet.
Zusammen mit der eleganten Linienführung der Karosserie strahlt das Lego-Modell eine gewisse "prollige Eleganz" aus.
Das Chassis ist, wie bei Lego-PKW üblich, ebener und weniger zerklüftet dargestellt als bei Wiking. Auch bleiben dabei einige Details auf der Strecke. Aber es soll ja Leute geben, denen dieses Perspektive sowieso egal ist ;-)

VW 1500

Hier sieht man ein Detail, bei dem Lego Wiking voraus war, bereits recht früh wurden einige PKW-Modelle mit transparenten Einsätzen für die Scheinwerfer versehen, während Wiking sehr lange bei der Silberung blieb. Leider gehen diese Einsätze auch gerne verloren. Die schlecht sitzende Verglasung macht den guten Eindruck hier wieder zunichte. Bei den Rädern verfolgen sowieso beiden Hersteller eine völlig unterschiedliche Philosophie.
Die hintere Fahrzeughälfte wirkt bei Lego eleganter, das beginnt bei der Dachlinie und setzt sich bei der Form des Kofferaums und der Radausschnitte fort. Auch wirkt das Heck bei Lego länger. Mit einer Wertung tue ich mich schwer, beide Interpretationen haben was.
In der Seitenansicht wird deutlich, dass das Lego-Modell langgestreckter und eleganter wirkt. Insgesamt sind sich die Modelle jedoch so ähnlich, dass man das Lego-Modell durchaus in einer Kiste Wiking-Modelle verstecken könnte.
Von unten zeigt sich das gleiche Bild wie beim Mercedes. Das Chassis ist bei Lego ebener, aber trotzdem detailliert.

VW T1 Kasten

Der T1 von Lego ist ähnlich konstruiert wie der von Wiking, insgesamt aber in allen Richtungen größer. Auffallend die konvexen Scheinwerfer, im Gegensatz zu den konkaven der Wiking-Modelle.
Die Modelle unterscheiden sich in einigen Details, einer Wertung enthalte ich mich.
Auf diesem Bild wird der Größenunterschied besonders deutlich. Den Heckantrieb scheint man bei Lego vergessen zu haben.

MB Rundhauber Pritsche

Der Rundhauber von Lego wirkt gedrungener als der von Wiking. Die Pritsche ist breiter, die Kabine flacher und vorne stärker gerundet.
Von hinten gesehen fallen drei Sachen auf. Die Lego-Pritsche ist an den Stirnseiten völlig glatt, dafür hat die Kabine Heckfenster, die bei Wiking fehlen. Ein wesentlicher Unterschied ist der Zughaken. Während Wiking auf bewegliche Deichsel und somit nach oben gerichtete Zughaken wechselte, blieb der Zughaken bei Lego immer nach unten gerichtet und die Deichsel dementsprechend starr.
Das Lego-Chassis ist durchbrochen und ist völlig anders gestaltet als das von Wiking.
Vorn vorne fällt der völlig unterschiedlich gestaltete Grill auf. Die Bemalung bei Lego ist original, wirkt aber irgendwie unfertig. Da halte ich das silberne Formteil von Wiking für die bessere Lösung. Auch hier ist wieder die unterschiedliche Ausformung der Scheinwerfer zu sehen.
Insgesamt hinterlassen die Modelle von Lego einen guten Eindruck, besser als die von eko und durchaus kompatibel zu Wiking. Die Rolleigenschaften sind dank der Metallräder jedenfalls hervorragend.

Freitag, 21. März 2014

Modellvergleich: Wiking und eko

Die spanische Firma eko, vor Kurzem als ToyEko auferstanden, dürfte vielen Wiking-Sammlern ein Begriff sein. Wie Wiking bot sie ein breites Spektrum an Modellen und auch Zubehör. Dabei gab es einige interessante Modelle nach spanischen und französischen Vorbildern, die Wiking nicht im Angebot hatte, allerdings auch einige Modelle, die den entsprechenden Wiking-Modellen doch sehr ähnlich waren oder zumindest die gleichen Vorbilder hatten. Qualitativ kommen die eko-Modelle nicht an Wiking heran. Das liegt u.a. an schlechter Passgenauigkeit, schlampiger Verarbeitung, unsauberen Gravuren (die Formen wirken verschlissen) und auch daran, dass die Proportionen nicht getroffen wurden. Der billig wirkende Kunststoff macht den Eindruck auch nicht unbedingt besser.

Hier werde ich nun ein paar eko-Modelle ihren Wiking-Pendants gegenüberstellen. Ein Klick vergrößert die Bilder.

Opel Kapitän

Der Opel Kapitän ist dem unverglasten Modell sehr ähnlich, allerdings verglast. Dabei wirken die Scheiben etwas zu klein und die Karosserie sehr wuchtig, was auch daran liegt, dass die Rundungen der Fahrzeugfront vom Wiking-Modell abweichen. Bemerkenswert die detaillierten Räder des eko-Modells.
Auch in der Heckansicht fällt der rundlichere Kofferraum beim eko-Modell auf.
Das Chassis ist fast identisch mit dem Wiking-Modell. Insgesamt darf man dieses Modell wohl zumindest als Wiking-inspiriert bezeichnen, die Ähnlichkeiten sind doch sehr groß.

Opel Rekord

Hier fallen vor allem zwei Unterschiede auf: Der Opel von eko liegt vorne tiefer, versinkt dadurch etwas hinter der massiven Stoßstange. Außerdem passt die Dachlinie nicht, die Seitenfenster sind zu niedrig und hinten zu eckig.
Die Heckpartie ist nicht so gut gelungen, das Heckfenster zu niedrig, der Kofferraum zu eckig. Das Chassis ist unterschiedlich, insgesamt kann man hier von einem eigenständigen eko-Modell sprechen.

Mercedes O319

Der MB O319 von eko wirkt auf Anhieb irgendwie deformiert. Er ist noch mehr in der Höhe gestaucht als das Wiking-Modell, dass im Vergleich zum Vorbild auch schon recht breit wirkt. Auffallend sind die flache Dachform, die niedrige Frontscheibe, die groben Gravuren und die schlechte Passgenauigkeit des Kühlergrills.
Hier sieht man, dass dem Wiking-Modell etwas fehlt, nämlich die Seitentür für die hinteren Sitzreihen. Das eko-Modell hat diese sogar beidseitig, ob das richtiger ist, kann ich nicht beurteilen.
In der Seitenansicht sieht man gut den Qualitätsunterschied bei den Gravuren, auch die Fenster sind bei eko nicht so sauber ausgeformt wie beim Wiking-Modell. 
In der Frontalansicht wirkt das eko-Modell grimmig, die "Hutkrempe", die schmale Scheibe und die eckigere Form der Karosserie passen nicht. Im Gegensatz zum Wiking-Modell besitzt das eko-Modell Blinker.

Ford FK 1000

Auch beim anderen Kleinbus passen die Proportionen bei eko nicht. Diesmal sind die Fenster sehr groß und die Karosserie wieder sehr eckig, das Modell wirkt sowohl vorne als auch hinten zu kurz.
Hinten wirkt das eko-Modell abgeschnitten, die hintere Überhang ist sehr kurz, was auch beim Vergleich der beiden Tanköffnungen deutlich wird.
In der Seitenansicht werden die Unterschiede in den Proportionen deutlich.

Magirus S3500 DL

Bei dieser Feuerwehr handelt es sich wieder um ein "von eko verglastes Wiking-Modell". Abweichend sind vor allem die Leiterform und das Führerhaus.
Sowohl die Schlauchhaspel als auch die Räder erinnern an Wiking, der Aufbau sowieso.
In der Seitenansicht wird deutlich, dass der Aufbau sehr ähnlich ist, das Führerhaus aber deutlich abweicht. Es fehlen die Trittbretter und die Kotflügel sind anders geformt, dadurch wirkt das Modell anders.
Das Chassis ist, bis auf die Abweichungen an der Kabine, dem Wiking-Modell sehr ähnlich. Auch hier kann man wohl von einer Art Kopie sprechen.

Ford FK 3500 Getränkewagen

Auch dieses eko-Modell hat ein unverglastes Vorbild. Hier wurde nicht nur das Modelle an sich, sondern auch die Beladung, die Räder und die Konstruktion des Aufbaus von Wiking übernommen.
Das Ladegut auf dem Wiking-Modell ist vom Wiking-Doktor. Auf dem eko-Modell ist das Ladegut festgeklebt.
Das Chassis ist unterschiedlich. Während der Ford bei Wiking erst später die silberne Platte bekam und das restliche Chassis an der Kabine hängt, ist das eko-Modell genauso wie der Magirus konstruiert und nutzt auch das gleiche Chassis. Hier ist zu sehen, dass der von Wiking übernommene Kipperschlitz kaum genutzt wird und daher bei eko gar nicht nötig wäre.
Von vorne wird deutlich, dass die eko-Konstrukteure bei der Herstellung ihrer Form wohl eher das Wiking-Modell vor Augen hatten, und nicht das eigentliche Vorbild, so dass auch eigentlich technisch nicht mehr nötige Vereinfachungen übernommen wurden.

Reiseanhänger "Ei"

Das letzte hier vorgestellte Modell ist das "Ei". In diesem Fall ist das eko-Modell dem Wiking-Vorbild sehr ähnlich, das gilt auch für die Räder. Da der Stützdorn etwas klein geraten ist, kippt der eko-Anhänger nach vorne. Ansonsten sind die Fenster etwas größer und das Reserverad fehlt.
Auch auf der anderen Seite sind die Fenster größer, ansonsten gibt es keine nennenswerten Unterschiede.
Von unten sind die einzigen Unterschiede die etwas geänderte Deichsel und das Herstellerzeichen.